Weihnachtlicher Engelsreigen in der Pfarrkirche St. Johannes

Sabine Ruhstorfer/ Monika Leibl

Birgit Burkhard/ Ute Prinz

Beate Wolf

Uta Decker

Hildegard Huber

Hannelore Christ

Engelsbilder verleihen der Pfarrkirche festlichen Glanz
Seit den weihnachtlichen Tagen ist das Innere der Pfarrkirche eingesäumt von acht Engelsbildern, die an den Wandpfeilern von St. Johannes platziert sind. Die Acrylbilder wurden vom Malkreis Ittling geschaffen. Federführend war ein weiteres Mal Frau Stadträtin Hannelore Christ, Verwaltungsrätin für Kultur in der Stadt Straubing. Neben ihr waren beteiligt und künstlerisch tätig Birgit Burkhard, Uta Decker, Monika Leibl, Hildegard Huber, Ute Prinz, Sabine Ruhstorfer und Beate Wolf. Binnen kürzester Zeit trafen an den Ad-ventssonntagen jeweils zwei weitere Engel ein, die sich nun zu einer eindrucksvollen Symphonie vereinigen und die weihnachtlichen Festtage mit ihrem Glanz veredeln.
Engel sind die unsichtbaren Kräfte der Schöpfung. Sie vermögen es, die dingliche Welt des Alltags zu verbinden mit dem Quell allen Lebens, den wir Gott nennen. Sie vermitteln seine himmlische Herrlichkeit hinein in unseren „grauen“, ja manchmal so sehr düsteren Alltag. Engel offenbaren uns, was der menschliche Geist nicht aus eigener Kraft erkennen kann, sie sind uns Anführer auf den vielen Pfaden unseres Denkens. Engel kommt von „Angelus“, das heißt übersetzt „Bote“. Das bezieht sich auf ihr Tun von Gott her hin zu uns Menschen. Wie an vielen anderen Stellen der Hl. Schrift finden wir die Engel in den „Kindheitsgeschichten“ der Evangelisten Lukas und Matthäus in den Schlüsselszenen: So bei der Verkündigung an Maria sowie das Geheimnis der Hl. Nacht kündend über den dunklen Hirtenfeldern von Betlehem, das fürsorgliche Tun des Josef genauso leitend wie den heilvollen Umweg der „Magier“ aus dem Osten. Engel existieren zum Lobpreis Gottes und Menschen, die ihre Gegenwart an sich erfahren, werden mit einer ungeheuren Dynamik, die sie ausstrahlen, mit hineingenommen in das Gotteslob. Denken wir nur an Maria, die das große Magnifikat anstimmt. Sicherlich kann man Engel nicht sehen, wie man ein Objekt betrachten und begutachten kann. Die Hl. Schrift stellt jedoch die Schöpfung als eine Einheit dar, die gemäß dem Credo aus zwei Teilen besteht: „Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem factorum caeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium“. Gott hat die sichtbare und die unsichtbare Welt geschaffen. Engel gehören letzterer an, sie sind im ursprünglichen Sinne ebenso real wie etwa das Lebens-und Glau-benszeugnis der Heiligen. Ja, sie sind die Bewohner des „Invisibilium“, ohne die Gottes Schöpfung nur halb existieren würde. Sie bewohnen eine umfas-sendere Wirklichkeit, ohne die unser Dasein sehr viel ärmer wäre, auch wenn wir sie mit unseren innerweltlichen Sinnen nicht ohne weiteres erkennen können. Ein Schlüssel, ihnen doch nahezutreten ist die Kunst. Sagte doch einst der berühmte Maler Paul Klee: „Die Kunst spielt mit den letzten Dingen ein unwissend Spiel und erreicht sie doch!“ Wer würde nicht fasziniert sein von den barocken Engelsreigen, von den Englein an den Altären und den Fresken des Rokoko, wo sie gleichsam den Himmel öffnen und die Himmelsleiter des biblischen Jakob sichtbar machen. Doch auch durch alle anderen Epochen der Kunst bis hinein in unsere Gegenwart sind die Engel Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung mit dem „Invisibilium“. Das hat letztlich auch den Ittlinger Malkreis bewogen, sich mit dem Thema so eingehend und kreativ zu befassen. Jahrelange Erfahrung und konkrete künstlerische Bera-tung durch Hannelore Christ machten das Wunder wahr, in kürzester Zeit den sakralen Raum von St. Johannes zu verwandeln in einen Ort der kosmischen Harmonie. So erreichte die Botschaft der Weihnacht, dass Gott einen neuen Anfang macht in der Hochzeit von Himmel und Erde in dem Kind im Stall von Bethlehem, besonders innig die Herzen der Gottesdienstbesucher sowie aller, die in diesen besonderen Zeiten die Kirche aufsuchen zum Gebet. Für alle freundlichen Bemühungen können wir als reich „beschenkte“ Pfarrgemeinde nur ein respektvolles und aufrichtiges Vergelt`s Gott sagen.
Pfarrer Stefan Altschäffel

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