Dankbarer Rückblick auf die österlichen Festtage in der Pfarrei Ittling
Trotz aller Einschränkungen und Unwägbarkeiten der Pandemie gerieten die österlichen Festtage in der Pfarrei Ittling zu einem Glaubensfest, das viele Menschen bewegt hat. Natürlich galt es, das Zusammentreffen großer Ansammlungen zu vermeiden, sowie das Hygienekonzept einzuhalten. Es ist unsere Grundüberzeugung, lieber noch etwas vorsichtiger und zurückhaltender zu sein als die Vorgaben es erlauben. Jedoch durften wir mit vielfältigen räumlichen und digitalen Angeboten Präsenz zeigen sowie in der gebotenen Weise auch gemeinsame Gottesdienste feiern, an denen alle Pfarrangehörigen per Livestream Anteil erlangen vermochten.
Für die Kinder und Jugendlichen, die inzwischen offenbar zu den gefährdetsten Personen gehören, waren verschiedene Angebote bereit. Gemeindereferentin Barbara Iberer hatte die Erkundung von österlichen Gedenkorten und Hoffnungszeichen vorbereitet, die man sich mit der App „Actionbound“ erschließen konnte. Außerdem fanden am Gründonnerstag, am Karfreitag und an Ostern digitale Livegottesdienste über die Plattform „Zoom“ statt.
Am Palmsonntag konnte zur Palmweihe ein Gottesdienst im Bauhof, dem ehemaligen Ittlinger Pfarrhof gefeiert werden. In diesem Zusammenhang konnte von einer Begrenzung der Teilnehmerzahl abgesehen und die Feier als Familiengottesdienst gestaltet werden. Die Mitglieder unseres KDFB hatten im „Homeoffice“ wieder wunderbare Palmsträuße gefertigt, die gesegnet wurden. Pfarrer Stefan Altschäffel regte an, das „Hosanna“ des Palmsonntag, das näherhin heißt: „Herr, hab Erbarmen mit mir“ mitzunehmen in die Feier der österlichen Geheimnisse. Ein ermutigender Auftakt zur Heiligen Woche war gesetzt.
Die Messe vom letzten Abendmahl Jesu am Gründonnerstag zelebrierte Pfarrer i. R. Heiner Zeindlmeier und verwies in seiner Predigt auf dieses ein-malige und eindringliche Zeichen des Mahles, das Jesus Christus als Erken-nungsmerkmal für seine bleibende Gegenwart gesetzt hat. Eine Schola mit Männerstimmen begleitet die Feier.
Am Karfreitag gestaltete Georg Dotzler von der MMC Ittling den Kreuzweg am Vormittag. In der nachmittäglichen Karfreitagsliturgie predigte Diakon Willi Poiger über den Lebensbaum des Kreuzes, der alle vom Menschen erzeugte Gottferne überwindet. Kirchenmusiker Stefan Seyfried begleitete die Liturgie sehr einfühlsam auf seinem Cembalo.
In der Osternacht wurden die Kirchenbesucher schon vom Osterfeuer am Kirchenportal in Empfang genommen. Diakon Willi Poiger trug mit den dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ die neue, von Karin Leiminger und Judith Klemm aufs Neue wunderbar gefertigte Osterkerze in die dunkle Pfarrkirche und sang schließlich das feierliche „Exsultet“. Pfarrer Stefan Altschäffel ging in seiner Predigt auf den österlichen „Stuntman“ ein, der stellvertretend für alle Menschen Leiden, Tod und Grab überwunden hat und zum Anführer ins Licht wurde. Der junge Mann im Grab, von dem Markus erzählt, kann für den Evangelisten selbst stehen, der nach einer ersten Flucht vor der Passion den Frauen ankündigt, sie mögen nach Galiläa gehen, dort sei der Auferstandene zu finden. Die Auferstehungsmacht des Kyrios zeigt sich im Alltag. Die Osternacht wurde von Mitgliedern der Jugendband unter Leitung von Kirchenmusiker Stefan Seyfried und Gemeindereferentin Barbara Iberer sehr berührend und herzerwärmend gestaltet. Zum Abschluss der Liturgie durften alle Gottesdienstbesucher ein gesegnetes Osterei mit nach Hause nehmen.
Am Ostersonntag stellte Pfarrer Stefan Altschäffel die Skulptur „Magdalena“ des Landshuter Bildhauers Fritz Koenig in den Mittelpunkt seiner Predigt. Dieses Werk bringt, wie viele Osterevangelien ebenso, das Erscheinen des Auferstandenen im „Sich-Entziehen“ zum Ausdruck. Das „Fanum“, das Heilige, bekommen wir nicht in den Griff. Vielmehr können wir uns davon „ergreifen“ lassen. Die festliche musikalische Gestaltung der Ostergottesdienste lag wiederum in den bewährten Händen von Chorregent Stefan Seyfried, der von den Gesangssolisten Petra Hollauer (Sopran), Herbert Meier (Bass) sowie Anna Konrad mit ihrer Harfe bestens unterstützt wurde.
Am Ostermontag fand nahe der Filialkirche St. Stephanus zu Amselfing ein weiterer Freiluftgottesdienst statt, dem Pfarrer Stefan Altschäffel vorstand. In seiner Predigt veranschaulichte er im Blick auf das Emmausevangelium, wie der österliche Glaube in die Gegenwart hinein übersetzt zu werden vermag: Durch gläubige Menschen, die andere geduldig auf ihrer Glaubensfindung begleiten, durch das himmelstürmende Gebet sowie durch die Begegnung mit dem „Heiligen“ im österlichen Mahl der Eucharistie. Währenddessen zelebrierte Pfarrer i. R. Heiner Zeindlmeier zusammen mit StD BGR Josef Hiebl den Festgottesdienst in der Pfarrkirche.
Ein großes Vergelt`s Gott sei neben den bereits erwähnten Mitwirkenden allen gesagt, die mit ihren Ideen, ihrem Fleiß und ihrer Kreativität zu einer festlichen Osterfeier beitrugen. Unendlich viel Mühe und Sorgfalt verwandte unsere Mesnersfamilie Markiefka auf alle aufwändigen Vorbereitungen. Unsere Ministrantinnen und Ministranten verrichteten treu und kompetent die ihnen möglichen Dienste. Unterstützung erfuhren wir durch den Dienst der Lektoren und Lektoren. Höchster Respekt gilt Angela Baumgartner und Ingrid Sagstetter, die aus den am Karfreitag zur Kreuzverehrung gespendeten Blumen einen herrlichen Kirchenschmuck zauberten. Mitglieder unseres Pfarrgemeinderates bereiteten die zu verschenkenden Ostereier vor und trugen Sorge um die Einhaltung des Sicherheits-und Hygienekonzeptes. Schließlich hat unser Peter Sigl es möglich gemacht, die Gottesdienste live über den YouTube Kanal der Pfarrei zu streamen und die Osterfeierlichkeiten allen zugänglich zu machen. Darauf hat er viel Zeit und Sorgfalt verwandt.
So haben sehr viele aktive Pfarrangehörige in bester Weise beigetragen zur würdigen Osterfeier.
Zuletzt hatten Barbara Eibauer und Agnes Biendl vom SA „Caritas“ die tolle Idee, noch an die sechzig gesegnete Ostereier mit einem Ostergruß an die alleinstehenden Senioren der Pfarrei auszufahren und kontaktfrei zu übergeben.
Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass es natürlich sehr bedauerlich ist, wenn gerade an Ostern so wenig persönlicher Kontakt möglich ist. Ich halte jedoch nichts davon, unvorsichtig zu sein oder gegebene Möglichkeiten bis an die Grenzen auszureizen. Man findet sich sonst schnell in einer unübersichtlichen Situation wieder, die nicht mehr beherrschbar ist. Das möchte ich unbedingt vermeiden und übernehme auch die Verantwortung für diese vorsichtige Vorgehensweise.
Für alle erbrachten Dienste sage ich in dankbarer Verbundenheit ein herzliches Vergelt`s Gott!
Pfarrer Stefan Altschäffel