Der unfassbare große Gott wird Mensch

In der Hl. Nacht wurde die Christmette in großer Feierlichkeit begangen. Mit einer großen Ministrantenschar mit Flambos und Weihrauch zog Pfarrer Stefan Altschäffel durch die Lichterbögen im Mittelgang in die Pfarrkirche ein. Von ferne glänzte schon der prächtige hell erleuchtete Christbaum, der tags zuvor von Theodor und Hildegard Huber, Klaus und Gitte Feldmeier sowie Manfred Bachl liebevoll geziert wurde. Zunächst erfolgte die Krippenlegung des Christkindes und nahe der Krippe wurde das Friedenslicht von Betlehem aufgestellt. In seiner Predigt ging Pfarrer Stefan Altschäffel auf die Positionierung des Engels in der Krippenlandschaft ein. Dieser habe seinen Platz nicht unmittelbar bei der Krippe, sondern über den dunklen Hirtenfeldern von Betlehem, was die Ittlinger Krippenbauer auch gut gelöst hätten. Der Engel spricht an die Hirten die Verheißung aus, dass der Retter der Welt geboren wurde. Als Zeichen diene das Kind, das in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Nachdem die Hirten sich in Bewegung gesetzt hatten und dieses Zeichen als wirklich erlebten, konnten sie auch der ganz großen Verheißung trauen, dass Gott seinen Sohn als Erlöser gesandt hat. „Gott finden wir in den kleinen, oft unbedeutend scheinenden Zeichen des Alltags“, so lautete das Resümee der Predigtgedanken. Die kirchenmusikalische Gestaltung der Christmette lag in den Händen den Donaumusikanten, die unter Leitung von Gerhard Loibl mit ihrem Können glänzten.

Am Weihnachtsfeiertag erfreute ein Ensemble mit den Gesangsolistinnen Petra Hollauer und Andrea Karl-Brandl die zahlreichen Kirchenbesucher mit eindrucksvoller Kirchenmusik, dazu spielte der junge Organist Jonas Kleebauer aus Saulburg die Orgel. Nochmals war eine ansehnliche Zahl von Ministranten erschienen. Pfarrer Stefan Altschäffel leitete seine Predigt mit den Worten des „Großen Glaubensbekenntnisses“ ein: 2Ich glaube an Gott, den Vater den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der sichtbaren und der unsichtbaren Welt“. Dieser unfassbare große Gott zeigt sich als kleines Baby in einem unscheinbaren Nest am Rande des Römischen Weltreichs in Palästina. Wie geht das zusammen? Die Antwort darauf laute: Weihnachten ist deshalb nicht nur eine Herausforderung an menschliches Verstehen. Es ist mehr noch Grund zum Staunen; darüber zu staunen, dass ich, Mensch und Winzling in diesem Welten-All, von Gott angesehen und bejaht bin. Dass mein Leben kostbar ist in seinen Augen. Deshalb feiern wir Christen dieses Fest Jahr für Jahr. Wir tun es zu Recht, um immer mehr hineinzuwachsen in diese unerhörte Botschaft von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes. Um zu staunen über das Wunder des Lebens, das im Kind von Betlehem aufleuchtet.

Der Zweite Weihnachtsfeiertag begann am Morgen mit dem Patroziniumsamt in der Filialkirche St. Stephanus in Amselfing. dort brachte Pfarrer Stefan Altschäffel den Kirchenbesuchern die Bedeutung des ersten Märtyrers Stephanus nahe, der an dem Ursprung der Kirche, damals einer von Christus her reformierten jüdischen Gemeinde in Jerusalem, als Diakon wirkte. Stephanus ist in Person Erinnerungszeichen an diesen Ursprung der Kirche. Obwohl sein Festtag mit Weihnachten an sich gar nichts zu tun hat, feiern wir ihn trotzdem ganz groß. Das sei kein Zufall, dass beide Feste so nah nebeneinanderstehen. Denn irgendwie spiegelt sich ja in dem Ursprung der Kirche, wie ihn Stephanus versinnbildet, etwas vom Anfang der Geschichte Gottes mit den Menschen, die mit Jesus begonnen hat, also von Weihnachten. Gott selber macht sich kund nicht in Macht und Pracht und Herrschergebärden. Sondern er macht sich zerbrechlich, unscheinbar wie nur ein kleines Kind es sein kann. Zum Schluss des Gottesdienstes dankte der Pfarrer der Kirchenmusikerin Karin Gänger für das festliche Orgelspiel sowie den Ministrantinnen und Ministranten Felicitas Gritsch, Luisa Schwaiger, Florian und Simon Holzapfel für die treuen Dienste das ganze Jahr über, ferner auch der Familie Sagstetter für die treuen Mesnerdienste sowie den Amselfinger Kirchenräte mit Kirchenpfleger Josef Sagstetter an der Spitze für ihr umsichtiges Sorgen. Den anschließenden gut besuchten Festgottesdienst in der Ittlinger Pfarrkirche umrahmte nochmal das Gesangsensemble mit Petra Hollauer, Andrea Karl-Brandl unter Orgelbegleitung von Jonas Kleebauer.

Großer Dank gilt für das Sorgen im Hintergrund Mesnervertretung Johannes Irrgang sowie Angela Baumgartner, die sich um den wunderbaren Blumenschmuck gekümmert hat.

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