Ein herzliches Grüß Gott unserem neuen Diakon Herrn Willi Poiger. In einem feierlichen Gottesdienst hat die Pfarrei Ittling ihren neuen Diakon begrüßt. Hier sehen Sie Bilder vom Begrüßungsgottesdienst am heutigen Kirchweihsonntag in der Pfarrkirche St. Johannes.
Willi Poiger als Diakon in Ittling eingeführt
Mit einem „pandemiebedingt“ in seiner Festlichkeit etwas eingeschränkten Gottesdienst am Kirchweihsonntag, wurde Herr Willi Poiger aus Windberg als Diakon mit Zivilberuf in sein neues Amt eingeführt. Entschleunigt aber nicht minder feierlich.
Eine Woche zuvor wurde er im Hohen Dom St. Peter zu Regensburg, zusammen mit Martin Schraml aus Erbendorf durch Bischof Rudolf Voderholzer, durch Handauflegung und Gebet zum Diakon geweiht.
Im Festgottesdienst nahm er zum ersten Mal seine liturgischen Dienste als Diakon wahr. Pfarrer Stefan Altschäffel eröffnete den Gottesdienst mit einem Gruß und Dank an Herrn Willi Poiger und nannte als bedeutendes Element das im Altarraum aufgestellte Pilgerkreuz der Pfarrgemeinde auf dem Weg des Kennenlernens.
„Gscheida Kirta dauert bis zum Irda“
In seiner „Primiz Predigt“ umspannte Willi Poiger einen Bogen aus Kirchweiherinnerungen seiner Kindheit bis hin zur Begegnung Jesus mit Zachäus. „Heit is Kirta, a gscheida dauert bis zum Irda, es ko si a schicka, er dauert bis zum Migga.“ Diesen Spruch hat Willi Poiger in seiner Kindheit jedes Jahr wieder gehört. Und dieses Motto ist auch gelebt worden. Kirchweih ist zunächst einmal der Geburtstag unserer Kirche als Gebäude. Aber Kirche ist noch mehr: Kirche ist Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft von Getauften, die miteinander unterwegs sind – für und zu Gott. Kirche ist also keine Amtssache, kein Geheimbund von Pfarrern, Gemeindereferent(-innen), Diakonen. Ganz im Gegenteil!!! Jeder Mensch ist willkommen! Jede und Jeder hat oder findet seinen Platz. Gerade die Leute, die in der sogenannten „Gesellschaft“ keinen Platz finden. Damals, zu Zeiten Jesu genauso wie heute. Wer findet sich da unter den Freunden und Anhängern Jesu, Fischer, Heiden, Sünder, Dirnen,Verkrüppelte, Gescheiterte, Arme, die keine Lobby haben und verhasste Zöllner wie Zachäus aus dem heutigen Evangelium. Zachäus ist klein und er will unbedingt Jesus sehen somit klettert er auf einen Baum. Als Jesus ihn sieht fordert er ihn auf herunterzukommen. Er möchte bei Zachäus sein, ihm begegnen.
Herabsteigen vom sicheren Baum
Würden auch wir vom Baum heruntersteigen oder lieber in vermeintlich sicherer Entfernung sitzen bleiben? Würden wir uns vielleicht sogar von Jesus abwenden und sagen: „Laß mich in Ruhe. Ich will mit Dir und Deiner Kirche nichts zu tun haben“! Oder lassen wir uns – wie Zachäus – auf die Begegnung mit Jesus ein, richten vielleicht sogar unser Leben neu aus? Jetzt, in diesem Augenblick– nicht irgendwann – Jetzt – und von jetzt an immer und immer wieder? Diakon Willi Poiger hat sich auf die Begegnung eingelassen und den Schritt in dieses Amt als Diakon gewagt.
Diakone werden in Zukunft für eine lebhafte Kirchengemeinde, wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Vor einiger Zeit hat Papst Franziskus deutlich gemacht, dass Diakone nicht die Priester nachäffen sollen. Diakone sind keine kleinen Priester oder Ersatzpriester, sondern Stellvertreter der Armen. Sie sollen in einem eigenen Profil, nämlich in einem sozial-karitativen, offen für die Menschen sein. Im Grunde bräuchte jede Kirchengemeinde einen Diakon. Denn Diakone sind Zeichen einer dienenden Kirche, sie sollen für die Menschen da sein. Und als Anwälte der Armen an die Ränder der Gesellschaft gehen, zu den sozial Ausgegrenzten, und zur Solidarität ermutigen. Oder gezielter formuliert, Diakone sollen verfügbar sein und Menschen mit der Botschaft des Evangeliums in Berührung bringen. Papst Franziskus drückt es so aus: „bereit für den Bruder oder die Schwester und offen für das Unvorhergesehene“
Freundliches Begegnen
Im Namen des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung hieß Sprecherin Frau Uschi Meier Diakon Willi Poiger herzlich in der Pfarrgemeinde Ittling und Amselfing willkommen. Sie beglückwünschte Herrn Willi Poiger zu seiner Weihe und dankte ihm für die Bereitschaft, sich in der Pfarrgemeinde einzubringen und unseren geschätzten Pfarrer Stefan Altschäffel zu unterstützen. Als äußeres Zeichen wurde ihm ein Blumenstrauß sowie ein Buch über alle Kirchen in Straubing überreicht. Nach dem Schlusssegen lud Herr Willi Poiger, auch im Namen seiner Familie, die Pfarrangehörigen zu Kirchweihgebäck, Brezen, Gutti Tüten und Getränken ein. Im freien standen Tische im weiten Abstand, um ein pandemiegerechtes Kennenlernen zu ermöglichen. Seit den frühen Morgenstunden war ein Team aus dem Bayerischen Fernsehen, sowohl am Friedhof als auch in der Kirche unterwegs, um Diakon Willi Poiger zu filmen. Die Aufnahmen wurden im Bayerischen Fernsehen als Beitrag in der Sendung „Zwischen Spessart und Karwendel“ ausgestrahlt
Theodor Huber